Genuss Insekten im Eis? Bloß nicht, sagt Eismeister Michele. Kürzlich wurde der Bisinger für seine zarten Gourmetkreationen mit dem „Schlemmerblock-Award“ ausgezeichnet. Von Klaus Stifel
Der Frühling kommt einfach nicht richtig in Fahrt. Zu viel Regen und zu wenig Wärme für ein knalliges Frühlingswetter wirkt sich derzeit ungünstig auf die Eis-dielen aus. So auch auf das Eiscafé Rialto in Bisingen. „Wir warten immer noch auf den großen Andrang“, sagt Eismeister Michele. Seit Februar haben er und seine Frau Marina den Laden in der Bisinger Ortsmitte geöffnet. „Uns geht es wie vielen anderen Eisdielenbetreibern. Wir hoffen auf ein dauerhaft schönes und warmes Wetter.“ Der Umsatz während den ersten drei Monaten gegenüber dem traumhaften Frühling vergangenes Jahr sei um bis zu 70 Prozent eingebrochen.
Doch das hält Michele und seine Frau Marina, die hinter der Ladentheke arbeitet, vom Kreieren neuer leckeren Eissorten nicht ab. Die Kunden können täglich aus über 40 Sorten wählen. Ab dem Sommer kommen weitere zuckerfreie und proteinreiche Sorten dazu. Insekteneis gebe es aber nicht. „Schon beim Gedanken daran vergeht mir der Appetit“, erzählt Michele. „Insekten sind als Nahrung für Vögel gedacht und so soll es auch bleiben. Basta.“
Eine bewusste Ernährung gebe es auch beim Eis. „Es kommt immer auf die Zutaten an.“ So sei zum Beispiel das Spaghettieis mit einer überzogenen Pistaziencreme eine Eiweißbombe. Hülsenfrüchte wie Haselnüsse, Erdnüsse, Walnüsse, Pistazien, Mandeln und Cashewkerne hätten einen Proteingehalt von über 20 Prozent. Die Nüsse würden schonend geröstet, damit sie später bei der Mahlung ihren Geschmack besser entfalten können, und das ganz ohne Zucker und Aromastoffe. Auch sons tsetzt Michele bei der Eiszubereitung auf bis zu 35 Prozent weniger Zucker. Die Früchte hätten genügend eigene Süße. Außerdem sei es durch die Zugabe von Pflanzenfasern reich an Ballaststoffen.
"Das Allerwichtigste sind die einzigartigen Zutaten und deren Veredelung". Michele Eismeister aus Bisingen
Die Herstellung von leckerem Eis erfordert viel Liebe und Leidenschaft. Da müssen viele kleine Komponenten zusammenpassen.
"Piemont, der Hochburg der Nussproduktion.“ Die Pistazien werden aus Sizilien bezogen, Walnüsse aus Chile und Vanilleschoten aus Madagaskar. Das Allerwichtigste, so erzählt der Eismeister,s eien die einzigartigen Zutaten und und deren Veredelung. Die Banane aus Hawaii will ich bis zu deren Reifezeit im Sommer unbedingt im Sortiment haben“, sagt Michele, der bereits mit der Beschaffung einen exotischen Früchteimporteur beauftragt hat. Als Delikatesse gilt unter anderem das Maiseis. Aus einem Umkreis von bis zu 50 Kilometern reisen die Kunden an, um das leckere Eis zu probieren. Kürzlich wurde der Bisinger für seine zarten Gourmetkreationen mit dem „Schlemmerblock-Award“ ausgezeichnet. „Gutscheinbuch.de“ prämiert damit die bestbewerteten Gutschein-Anbietenden des vergangenen Jahres, wo es 124 erste Plätze in verschiedenen Kategorien aus 59 Regionen gab. In der Rubrik „Eis-Café/Frühstück“ schaffte es der Eisproduzent aus der Kirchspielgemeinde mit allen vier zu vergebenden Sternen auf den 1. Platz in der Region Zollernalb, Sigmaringen und Umgebung.
Das Besondere an der Bewertung: es zählen nicht die Bewertungen von Kritikern oder Testern, sondern einzig und allein die Meinung der Kunden. Bepunktet wurde die Qualität der Speisen und Getränke, das Ambiente und die Ausstattung sowie der Service. Doch damit nicht genug: Eine weitere Auszeichnung vom Internetportal Restaurant Guru erhielt Eis Rialto als „Bestes Eiscafé“ in der Umgebung von 50 Kilometern, und das schon seit 2021. Das Bisinger Ehepaar verzichtet dieses Jahr auf Preiserhöhung.